Die Gartensaison ist voll im Laufen und viele von uns setzen fleißig neue Pflanzen, um die Gärten zu verschönern. Die Optik von Stauden und Sträuchern ist das eine, aber wie viele bestimmt wissen, lässt sich mit der Auswahl von heimischen Pflanzen mit ungefüllten Blüten zusätzlich auch die Natur gut unterstützen.
Was sind ungefüllte Blüten – und warum sind sie wichtig?
Bei ungefüllten Blüten ist der Blütenstaub (der Pollen) gut sichtbar und frei zugänglich, so wie z.B. bei Gänseblümchen, Disteln, Astern, Glockenblumen oder alle Obstbaumblüten. Diese Art Blüten könnt ihr bei den Wildformen, den natürlich gewachsenen Arten der Pflanzen, beobachten.
Bei den meisten Zuchtformen (Hybriden) wurde die Zugänglichkeit des Pollen aus optischen Gründen weggezüchtet. Als Beispiel fungieren die meisten Rosenarten, die es bei uns zu kaufen gibt.
Ihre Blütenköpfe sind dicht und in sich geschlossen.
Schlaraffenland für Bienen – NABU


Insekten brauchen unsere Unterstützung
Dies hat leider zur Folge, dass Insekten nicht in die Blüten hineinkrabbeln können und sich dadurch NICHT ausreichend ernähren. Viele Arten sind dadurch entweder schon ausgestorben, oder ihr Bestand stark gefährdet. Das betrifft leider alle – von der Wildbiene, über Schmetterlinge bis hin zu Käfern.
Ohne Insekten gibt es keine Bestäubung und in Folge keine Nahrung für uns!
Sind die Blüten nicht nur ungefüllt, sondern auch noch violett, werden sie gleich noch lieber angeflogen:
Pestizide: Gift für Nützlinge, Vögel und Haustiere
Setzen wir zusätzlich auch noch Pflanzenschutz Mittel ein, z.B. weil wir meinen Blattläuse bekämpfen zu müssen, töten wir zusätzlich weitere der eigentlich gewollten Insekten. Denn Pestizide unterscheiden NICHT zwischen Blattlaus oder Biene. Das sollte uns bewusst sein, bevor wir handeln.
Mit Pestiziden werden auch immer wieder Wildvögel und Haustiere mit vergiftet. So auch mit chemischen Dünger, siehe Blaukorn.
Es gibt vielerlei Nützlinge im Garten, die uns helfen, unsere Pflanzen gesund zu halten und es gibt Biologika zur Unterstützung, weshalb es in den allermeisten Fällen nicht notwendig ist, chemische Präparate einzusetzen.
Ihr dürft nie vergessen – alles, was wir versprühen oder verstreuen ist und bleibt da draußen. Im Boden, im Wasser, in der Luft. Auch wir nehmen diese Substanzen auf.
Pestizide – Gärtnern ohne Chemie (BUND)
Der Blick aufs Etikett lohnt sich
Deshalb lohnt sich vor dem Kauf ein Blick auf das „Etikett“, bei Pflanzen als auch bei diversem Zubehör.
Und als Faustregel lässt sich festhalten: Je naturnaher ein Garten gestaltet ist, desto mehr Biodiversität lässt er zu und desto gesünder und pflegeleichter wird er auch.
Auf der Seite von „Natur im Garten“ gibt es viele Infos und Anregungen zum naturnahen Garteln.
Viel Freude beim Gustieren & Ausprobieren!