Kleine Dinge
Das kleine Glück findet wohl jeder woanders. Manchmal lohnt es sich, zweimal hinzuschauen oder hinzuhören, um glückliche Momente zu realisieren. Und hin und wieder hilft auch eine andere Perspektive.
Das Lächeln einer fremden Person im Vorbeigehen. Ein wertschätzendes Wort eines vertrauten Menschen. Die ersten Sonnenstrahlen nach langem Regen – vielleicht ja sogar garniert mit einem Regenbogen. All das kann Glück bedeuten. Für den Gelsenkirchener Papa ist es womöglich das Größte, wenn das eigene Kind zum ersten Mal „Schaaaaalke“ sagt (mit diesem Beispiel warb die ARD für die Themenwoche „Was ist Glück“ vor etlichen Jahren).
Kleine Glücksgefühle, die uns manchmal einen miesen Tag ziemlich versüßen können, wenn wir uns darauf einlassen.
Geschenke einsammeln
Vieles von dem kleinen Glück wächst sogar am Wegesrand und wartet nur darauf, eingesammelt zu werden. Jetzt im Frühjahr sammle ich gern Bärlauch und verarbeite ihn zu einem Frischesalz, wenn ich ihn nicht direkt verwende. Das Rezept dafür hab ich von Kräuterherz und es ist kinderleicht nachzumachen. Der Besuch von Karos Instagram-Seite lohnt sich im Übrigen auch abgesehen von dieser Leckerei.
Das ist nur eines der Geschenke aus der Natur. Über andere Kräuter, Beeren oder Schwammerl schreibe ich sicher zu anderer saisonaler Gelegenheit. Ein schmackhaftes Essen aus selbst gesammelten Zutaten macht schließlich auch glücklich.
Waldbaden
Überhaupt bedeutet das Bewegen und Verweilen in der Natur für mich Glück – bei einer Bergtour oder einem Streifzug durch den Wald. Waldbaden erfreut sich immer größerer Beliebtheit und kann unsere Gesundheit fördern. Die Wirkung des „heilsamen Trios des Waldes“ ist wissenschaftlich erforscht. Terpene, die Botenstoffe mit denen Bäumen untereinander kommunizieren, sind dem Immunsystem dienlich. Mikroorganismen im Waldboden können die Darmgesundheit unterstützen und stimmungsaufhellend wirken. Anionen, die negativ geladenen Teilchen in der Luft, die im Wald vermehrt vorkommen, regen die Atemorgane an und reinigen die Atemwege.
Erst gestern habe ich wieder ein Bad im Wald genossen. Dabei geht es neben den gesundheitsfördernden Aspekten darum, sich mit allen Sinnen mit der Natur zu verbinden. Dieses Mal stand wohl das Sehen und Gesehenwerden im Mittelpunkt. Mir begegneten nämlich einige Waldgeister. An so etwas erfreue ich mich immer gern. Und auch Naturbilder haben erwiesenermaßen eine heilsame Wirkung.
Glück im Gartenteich
Glück ist allerdings durchaus Einstellungssache. Aktuell quaken vielerorts die Frösche – zugegebenermaßen ein lautes tierisches Konzert. Natürlich kann man sich da hineinsteigern und es als störend betrachten. Von einer anderen Seite betrachtet, wirkt es aber durchaus umgekehrt: Mit der Paarungszeit der Frösche ist der Frühling bereits in vollem Gange und es liegt Liebe in der Luft. Als Naturgeräusch wahrgenommen, verlieren die Tierlaute doch gleich wieder ihren störenden Charakter. Um uns herum lebt es, wenn Grillen zirpen oder die Vöglein zwitschern und es herrscht eine so wertvolle Vielfalt. Ich mag das jedenfalls. Und so lasse ich mich derzeit auch gern von den geschützten Tieren in den Schlaf quaken und denke mir: so ein Glück!
Was für ein wunderschöner Artikel… Ja, auch ich bin der Meinung „Glück ist Einstellungssache“… ich kann an vielen Situationen verzweifeln weil ich denke ich bin „gefangen in meinem Leben“ oder ich kann mir bewusst machen wie viel schönes um mich herum ist… alleinerziehend mit drei Kindern, eines davon schwerbehindert ist mit vielen vermeintlichen Entbehrungen verbunden… und ja, im Alltag ist für vieles kein Zeit oder kein Geld… aber wenn ich meinen Mittleren zur Schule fahre (gibt keine Busverbindung), fahren wir durch eine wunderschöne Waldstrecke- eine enge, gewundene Straße… große Bäume stehen am Weg, unten im Tal plätschert ein Bächlein entlang… an manchen Stellen hat man einen schönen Blick in den Schwarzwald hinein… Ich liebe diesen Weg- es ist wie Urlaub und je nach Tages- und Jahreszeit ist die Stimmung anders… ich könnte jammern „jeden Tag die Fahrerei“… aber ich sage mir lieber „welch ein Glück an einem solch bezaubernden Ort zu wohnen“…
Ebenso wenn wir unsere Streifzüge durch den Wald machen. Wir sind viel im Wald, vor allein mein kleinster und ich. Er liebt die Ruhe und die Lichtspiele… und ich die vielen kleinen Dinge, die ich gerne in Bildern einfange… kleine Blümchen, Käfer, Hummeln, schöne Stimmungen wenn die Sonne durch die Äste blinzelt… wir können Stunden so verbringen auf den kleinen Wegen durch den Wald zu stromern… das Leben ist so schön, wenn man nicht achtlos und schnell durch sein Leben rennt…
Vielen Dank für deine schönen Worte, liebe Ines. Es freut mich zu lesen, wie du es dir und deinen Kindern schön machst! 🙂
Was ein schön geschriebener Artikel und auch so bildhaft. Vielen Dank dafür.
Ja auch ich finde, das Glück liegt in den kleinen Dingen… Ich bin täglich mit meiner Hündin in der Natur oder auch gern mal „ allein“
und es gibt so viel SCHÖNES und oft auch Überraschendes. Kürzlich hab ich das erste Mal einen Aurora Falter entdeckt.
Mir gibt das Draußensein so viel KRAFT und ich kann Ruhe in der Natur finden.
Danke für den Tipp und Hinweis zum Börlauchsalz.
Da weiß ich doch was ich die Tage mache.
Was ein Glück, dass ich diese Seite entdeckt habe 🍀
Viele Grüße Ramona